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Glas 2019 - 7. Immenhäuser Glaspreis

 


Vorbemerkung


 

Wettbewerb zur zeitgenössischen Glaskunst in Deutschland endete mit der Preisübergabe am 12. Oktober 2019
 

Plakat: Glas 2019 - 7. Immenhäuser GlaspreisGroßer Besucherandrang herrschte bei der Finissage der Wettbewerbsausstellung im Glasmuseum. Zahlreiche Künstler waren anwesend und viele Interessierte, die wissen wollten, wer das Rennen um den Immenhäuser Glaspreis gemacht hat.

Nach dem Grußwort des Schirmherrn der Ausstellung, Landrat Uwe Schmidt, wurde das Geheimnis dann gelüftet.

Bürgermeister Jörg Schützeberg verlas die Begründung der Jury für die Vergabe des 3. Preises an Iris Haschek für das Objekt „Fadenwesen“, die Künstlerin war leider nicht anwesend, kann sich aber über 500,-- Euro freuen, die als Preisgeld von der Stadt Immenhausen zur Verfügung gestellt wurden.

Auch die Preisträgerin des 2. Preises war nicht zur Finissage gekommen, Simone Fezer erhält aber den von der Kunstförderung der SparkassenVersicherung ART regio für das Objekt „flowering Heart“ den 2. Preis.

 

Der erste Preis fiel auf das Objekt „Herz der Finsternis“ von Heikko Schulze Höing. Ralf Patock, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Grebenstein, übergab den mit 1.500,-- dotierten Preis an den aus Petershagen stammenden Künstler, der sichtlich erfreut war über den Gewinn des Preises.

 

Der Publikumspreis, den der Museumsverein Gesellschaft der Freunde der Glaskunst auslobte, ging ganz knapp mit vier Stimmen Vorsprung an das Objekt „Cube II“ von Ulrich Precht aus Lauscha.

 


Preise


 

1. Preis

gestiftet von der Stadtsparkasse Grebenstein

Heikko Schulze Höing

„Herz der Finsternis, (2019)

 

Heikko Schulze Höing: Herz der FinsternisMit dem 1. Preis wird der Wettbewerbsbeitrag von Heikko Schulze Höing ausgezeichnet und ein Künstler geehrt, der eine in technischer Sicht perfekte Arbeit vorgelegt hat.

 

Das Vasenobjekt „Herz der Finsternis“ ist in der Graal-Technik gearbeitet, bei der sich heiße und kalte Arbeitsweisen verbinden. Der aus mehreren Farbglasschichten gearbeitete Rohling wird nach dem Abkühlen graviert und so das mehrfarbige Relief herausgearbeitet. Nach dem Wiedererwärmen wird das Objekt am Ofen mit klarem Glas überfangen und weiter aufgeblasen, wodurch sich die extreme Raumtiefe der Glaswandung ergibt.

 

Die Geschichte, die im Inneren erzählt wird, macht auf die Flüchtlingsproblematik aufmerksam und lenkt den Blick auf die Menschen, die sich über das Mittelmeer in eine bessere Zukunft aufmachen.

 

Die Technik der Gravur auf Graalglas, die der Künstler verwendet, dient in besonderer Weise der Motivgestaltung: Guckkastenartig wird der Blick ins Innere des Glases ermöglicht und die Raumtiefe voll ausgenutzt. Der Künstler findet hier ein exzellentes Medium zur Gestaltung seines Themas, das sich scherenschnittartig entfaltet und dadurch fast antike Züge trägt. Die gläserne Distanz, die sich zwischen Betrachtende und Motivebene legt, erzeugt eine traumartige Atmosphäre, die die Szenerie entrückt.

 

Dieses Objekt in Glas herzustellen zeugt von einer meisterhaften handwerklichen Beherrschung des Materials und von einer genauen Kenntnis seiner Eigenschaften.

 

Die Art und Weise, wie Heikko Schulze Höing den Inhalt seiner Arbeit durch die Form vermittelt, hat die Jury bei der Preisvergabe überzeugt.

 


 

2. Preis

gestiftet von Art Regio, dem Kunstförderprogramm der SparkassenVersicherung

Simone Fezer

„flowering heart.“, (2018)

 

Simone Fezer: Flowering HeartDer Titel des Objekts „Flowering heart“ von Simone Fezer besagt bereits ganz konkret, worum es der Künstlerin geht. Das überdimensionale Herz, das am Ofen und vor der Lampe frei aus Glas geblasen ist, entspricht mit den Venen und Arterien seinem anatomischen Vorbild. Blüten aus farblosem Glas und textile Elemente bilden den Abschluss und rufen teilweise surrealistische Fantasien hervor. Das textile Material, dessen Äderung an durchzogene fleischliche Masse erinnert, ist mit rotem Garn am Glas befestigt und bildet mit dem Glas eine Einheit. Die Ästhetik des Schreckens, den das Objekt durch die Assoziation mit Fleisch und Blut hervorrufen kann, kontrastiert die Künstlerin mit den fast lieblich anmutenden Blüten, die aber erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind.

 

Simone Fezer hat mit diesem Objekt einen Spagat geschafft zwischen dem brutalen Realismus des aus dem Körper herausgerissenen Herzen und der freien künstlerischen Position, die die Verletzlichkeit und Schönheit des Glases in den Mittelpunkt stellt und zur Gestaltung nutzt.

 

Für diesen gekonnt gelösten Zwiespalt, der handwerklich und künstlerisch überzeugend gelöst ist, vergibt die Jury den 2. Preis.

 


 

3. Preis

gestiftet vom Magistrat der Stadt Immenhausen

Iris Haschek

„Fadenwesen“ (2018)

 

Iris Haschek: FadenwesenDer Arbeit „Fadenwesen“ von Iris Haschek liegt das uralte Thema vom Werden und Vergehen zugrunde. Der ewige Lebenszyklus wird in Form der aus einem verkohlten Stück Holz heraus wachsenden Pilze dargestellt.

 

Nur die meisterliche Beherrschung des Materials und der Technik ermöglicht es der Künstlerin, sich zu derartigen Experimenten hinreißen zu lassen.

 

In der Pâte de Verre-Technik entstehen zarte Pilze mit kleinen Hüten auf dünnen Stängeln, die in ihrer Ausformung ziemlich exakt die Natur widerspiegeln. Die Verfremdung wird durch die leuchtende Farbe Blau erreicht, sie irritiert vielmehr und gibt dem Objekt die künstlerische Prägung. Formgefühl bei der Bearbeitung, gepaart mit einem gewissen Witz bei der Motiv- und Farbwahl, zeichnen das Objekt aus und führten zur Vergabe des 3. Preises.

 


Publikumspreis


 

Ulrich Precht

„Cube II“

 

Ulrich Precht: Cube II

 

Der Publikumspreis wurde von den Besuchern der Ausstellung gewählt. Er wird von der Gesellschaft der Freunde der Glaskunst vergeben.

 


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