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Glas 2012 - 5. Immenhäuser Glaspreis


Vorbemerkung


 

Votum der Jury zum 5. Immenhäuser Glaspreis


Die Jury tagte am 11. Juni 2012 im Glasmuseum Immenhausen, um zu einer Entscheidung über die Vergabe der drei ersten Preise zu gelangen.
Da der Jury keine Auswahlkriterien vorgegeben waren, verständigten sich die Jury-Mitglieder darauf, die Wettbewerbsbeiträge zunächst nach rein persönlichen Gesichtspunkten zu betrachten, bevor nach ihrem Aussagegehalt zur freien Kunst, nach Materialgerechtigkeit und nach Innovation begutachtet wird.
Die Jury vergab die drei Preise, wobei der dritte Preis an zwei gleichwertig eingeschätzte Arbeiten vergeben wurde, und sprach vier weiteren Arbeiten eine Belobigung aus.
 


Preise


 

1. Preis
gestiftet von der Stadtsparkasse Grebenstein
Hartmann Greb:
„Aus der Sammlung“ (2010) und „Der Schrein“ (2010)

 

Mit dem 1. Preis werden die Wettbewerbsbeiträge von Hartmann Greb ausgezeichnet. Die Jury würdigt explizit beide eingereichten Arbeiten, die sich im Bereich der freien Kunst bewegen, jede für sich auf künstlerische Art zahlreiche ikonographische Traditionslinien verfolgt und über großen narrativen Gehalt verfügen.

 

Hartmann Greb: Aus der SammlungDie Arbeit „Aus der Sammlung“ zeigt einen in der Tradition früher naturkundlicher Sammlungen stehenden Schaukasten aus Holz, dem Motiv der Schmetterlingssammlungen folgend, der hier jedoch nicht mit einem Schmetterling oder Käfer bestückt ist, sondern eine menschliche Figur befindet. Diese mit zarten Flügeln versehene gläserne Figur ruft beim Betrachter augenblicklich die beabsichtigte Assoziation hervor: Hier befindet sich ein Mensch in der Sammlung, eingereiht in die Forschungsobjekte der Naturkundler. Doch darf der Mensch sich über andere Lebewesen heben und sie derart zur Schau stellen? Oder erinnert die aufgespießte Figur mit den beiden Flügeln nicht vielmehr an eine Kreuzigungsszene? Die Art und Weise, in der es Hartmann Greb: Der SchreinGreb schafft, mit dieser kleinen ofenverschmolzenen Figur in vielschichtiger Weise Gedanken zu provozieren und Fragen aufzuwerfen, hat die Jury bei der Preisvergabe überzeugt.

 

Gleiches gilt für die zweite Arbeit des Künstlers, der mit dem „Schrein“ ebenfalls in vielfältiger Weise mit Bekanntem und Verfremdetem spielt. Im Schrein werden Reliquien aufbewahrt, hier reicht der Junge Perlen. Doch das Samtkissen im Schrein ist leer - in vielfältiger Weise kann der Betrachter seine eigenen Reliquien aufbewahren. Das narrative Element, in beiden Arbeiten durch eine einfache Ausformung der dargestellten Figur zum Ausdruck gebracht, wird von der Jury, zusammen mit der gekonnten handwerklichen Ausarbeitung, gewürdigt. Hintersinn, Ironie und ein wenig Provokation hat die Jury überzeugt.

 


 

2. Preis
gestiftet von Art Regio, dem Kulturengagement der SparkassenVersicherung
Ursula-Maren Fitz:
„Objekt 414“ (2011)

 

Ursula-Maren Fitz: Objekt 414Mit dem 2. Preis wird eine Arbeit von strenger Sachlichkeit bedacht. Das zweiteilige „Objekt 414“ der Künstlerin Ursula-Maren Fitz stellt ein spitz-halbkugeliges Glaselement aus farblosem mattem Glas einem formidentischen Element aus Bronze gegenüber. Der Gegensatz, der durch das Spiel mit den Materialien erzielt wird, macht den Reiz dieses Objekts aus. Die an der Oberfläche austretenden Noppen verleihen zudem eine Leichtigkeit, die die entgegengesetzten Stücke gleichsam schweben lassen.

 

Die Künstlerin setzt den Materialien entsprechende Seelenzustände des Menschen entgegen: Das zerbrechliche Glasobjekt steht dabei stellvertretend für die Verletzlichkeit und Schutzbedürftigkeit der menschlichen Seele, die harte Bronze dagegen scheint die vermeintliche Sicherheit zu bieten. Menschliche Haltungen, die Beziehungen des Einzelnen in einer Gruppe und zu einer Gruppe, die vermeintliche Härte und Stärke, werden in diesem Objekt thematisiert und gleichzeitig wird deutlich, wie brüchig und anfällig diese Beziehungen sind. Diese gleichsam als Metapher eingesetzte Bearbeitung des Materials überzeugte die Jury.

 


 

3. Preis
gestiftet vom Magistrat der Stadt Immenhausen
Birgit Wenninghoff:
„Vasenobjekt“ (2011) und
Markus Schrot:
Flache Schale (2011)

 

Der dritte Preis wurde von der Jury geteilt und ausdrücklich an zwei Objekte vergeben, die weniger Skulptur als vielmehr dem Thema „Gebrauchsglas“ unterzuordnen sind. Dass der Schale von Markus Schrot und dem Vasenobjekt von Birgit Wenninghoff dabei keine eigentliche Gebrauchsfunktion zukommt, ist der künstlerischen Bearbeitung der Objekte geschuldet. Beide Künstler haben die Gestaltungsaufgabe „Gefäß“ überraschen bearbeitet und gelungen im Material umgesetzt

 

Birgit Wenninghoff: VasenobjektDas Vasenobjekt von Birgit Wenninghoff erscheint durch die Wahl des verwendeten Materials zunächst wenig gläsern, eher wirkt es durch die Braunfärbung und die strukturierte Oberfläche wie eine Keramikvase. Erst bei genauem Betrachten erkennt man das Poröse, das Transluzente im Material, den verschmolzenen Glasstrahlperlen, die dem Glas eine neue haptische und optische Qualität erschließt. Eine ausdrucksstarke Formensprache, balancierend zwischen Kunst und Funktion, verbunden mit dem in überraschender Weise eingesetzten Material Glas, gab den Ausschlag für das Votum der Jury.

 

Markus Schrot: Flache SchaleDie rechteckige Schale von Markus Schrot ist zunächst einmal eine flache, in Form abgesenkte Glasplatte. Diese wurde jedoch künstlerisch perfekt gearbeitet, Schrot spielt mit dem Licht als notwendigem Begleiter für das Glas und nutzt den Vexiereffekt, den die verschmolzenen Floatglasscheiben während der künstlerischen Gestaltung erhalten. Der Betrachter ist gefordert, die Feinheiten dieser Arbeit zu erkunden, sich das Innenleben der Schale durch den Standortwechsel zu enthüllen, was ihn zum Teilhaber am Entstehungsprozess macht.

 


Belobigungen


 

Heide Kemper: Tränen des RegenwaldesHeide Kemper:
„Tränen des Regenwaldes“, 2011

 

Das Wandobjekt aus verschmolzenem Glas mit hohem narrativen Gehalt, verbunden mit gekonnter Verarbeitung der eingesetzten Materialien, war der Jury eine Belobigung wert.

 


 

Almut Flentje: Im GesprächAlmut Flentje:
„Im Gespräch“, 2010

 

Diese eigentümliche Verbindung verschiedener Materialien, hier die verknüpften Metalldrähte mit Glaseinschmelzungen, dazu noch Keramik, und die Art der Verarbeitung sorgen für die pantomimische Leichtigkeit der im Gespräch vertieften Gestalten, die sich auf der massiven Schieferplatte treffen.

 


 

Birgit Werner: FeuerlöscherBirgit Werner
„Feuerlöscher“, 2011

 

Ein alltäglicher Gegenstand, in Glas umgesetzt, mit wenigen profanen Mitteln kombiniert und so doch eindeutig als Feuerlöscher zu erkennen, ist in seiner Einfachheit bestechend.

 


 

Wilfried Grootens:
„Where the shark bubbles blow 2.“, 2011

 

Wilfried Grootens: Where the shark bubbles blow 2.Handwerkliche Präzision mit zarter Poesie gepaart, wird hier zu einem verzaubernden Objekt. Die Glasarbeit fasziniert durch ihre vielschichtige, zarte, sich auflösende Körperlichkeit. Je nach Blickwinkel entwickelt das dem Glaskubus innewohnende Wesen eine flauschige Körperlichkeit oder es löst sich in seine zweidimensionalen Schichten auf. Bei den Versuch des Betrachters die irritierenden Realitäten zu entschlüsseln, scheitert der Laie und der Fachmann staunt.

 


Publikumspreis


 

Hermann Ritterswürden
„Meeresidylle“, 2011

 

Hermann Ritterswürden: Meeresidylle


Liste der Teilnehmer


Katrin Apel
Hans Baumgartner
Helga Bender
Elisabeth Brosterhus
Burkhard Meyer
Katinka Dietz
Gila Dressel
Diana Dzagnidze
Ursula Ertz
Susanne Feix
Simone Fezer
Ursula-Maren Fitz
Almut Flentje
Laura Flöter
Ariane Forkel
Manuela Friedmann
Alexandra Geyermann
Justyna Giermakowska
Elena Graure- Manta
Hartmann Greb
William Greenwood
Wilfried Grootens
André Gutgesell
Rebekka Gutgesell
Dieter Hackebeil
Jörg Hanowski
Hermann Heinickel
Marga Heinickel

Marion Hempel
Klaus U. Hilsbecher
Matthias Hinsenhofen
Lubomir Hora
Monika Ihl
Ada Isensee
Heide Kemper
Birgit Keßel
Katharina Kleinfeld
Kordula Klose
Jürgen Kob
Sylvia Kopka
Reinhard Kranz
Gerd Kruft
Alexandra Lesch
Bernd Lichtenstein
Silvia Lobenhofer
Uta Majmudar
Ute Meinke
Gundula Menking
Ursula Merker
Rainer Metzger
Frank Meurer
Jörn Neumann
Heide Nonnenmacher
Roswitha Oehme-Heintze
Steffen Orlowski
Elke Pfaffmann

Susanne Precht
Ulrich Precht
Dina Priess dos Santos Penha
Helga Reay-Young
Nadja Recknagel
Gerhard Ribka
Annegrete Riebesel
Gabriele Riester
Hermann Ritterswürden
Micha Ritzmann
Torsten Rötzsch
Hiltrud Schieffer
Reiner Schlestein
Christa Schmets
Wolfgang Schmölders
Franz Schönbeck
Markus Schrot
Hiawatha Seiffert
Ulrike Umlauf-Orrom
Birgit Wenninghoff
Anne Wenzel
Birgit Werner
Bernd Wiegand
Barbara Wiemers
Angela Willeke
Sabine Zarrath-Rind
Harry Lothar Zieger