Ausstellungen 2011
The Tempest
Glasperlen internationaler Glaskünstler
4. September 2010 bis 16. Januar 2011
Ab 4. September 2010 wird es stürmisch im Glasmuseum Immenhausen!
Unter dem Titel „THE TEMPEST“, zu deutsch: Der Sturm, ist vom 4. September 2010 bis zum 16. Januar 2011 eine Ausstellung mit Glasperlen internationaler Glaskünstler zu sehen.
„The Tempest ist der Titel einer romantischen Komödie des englischen Schriftstellers William Shakespeare. Der Sturm wird vom Luftgeist Ariel ausgelöst und damit beginnt die Geschichte um Prospero, den um seine Herrschaft gebrachten Herzog von Mailand und dessen Rachefeldzug gegenüber seinen Widersachern. In dem Ränkespiel um Macht, Intrigen, Rache und Liebe wirken zahlreiche Geister und mythische Gestalten mit, die dem Helden und seiner Tochter unterstützend zur Seite stehen.
„The Tempest“ ist aber auch der Titel eines künstlerischen Projekts, das von der britischen Glasgestalterin Diana East im Jahr 2008 zur British Glass Biennale, der größten Ausstellung für zeitgenössisches Glas im Vereinigten Königreich, initiiert wurde. Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die Einladung an befreundete Glaskünstler, ihr Augenmerk von der großen Glasskulptur auf die kleine Perle zu richten. Shakespeares Theaterstück dient dabei als Thema und Inspirationsquelle für die Gestaltung eines Kunstwerks im Kleinformat.
Bislang haben sich fast 70 international anerkannte Glasschaffende, überwiegend aus den USA und England, aber auch aus Länden wie Deutschland, Frankreich, Italien, Japan und Israel, der Herausforderung gestellt und sich mit dem kleinen Gegenstand „Glasperle“ beschäftigt. Dabei herausgekommen ist eine faszinierende Vielzahl von künstlerisch gestalteten Perlen, die, jede für sich betrachtet, zu einer kleinen Skulptur geworden ist. Das geringe Format dieser Kunstobjekte mag über Komplexität und Virtuosität der beteiligten Künstler hinwegtäuschen, es macht die Werke aber umso zugänglicher.
Ziel der Ausstellung ist, den Betrachter auf diese wunderbare Kunstform und die Künstler aufmerksam zu machen. Indem sie die Grenzen zwischen den Kategorien „groß“ und „klein“ verwischt und vorgefasste Meinungen hinterfragt, würdigt sie die Perle als komplexe Skulptur, denn das sind diese Perlen, jede für sich!
Mit etwas Glück überdauern sie die Jahrtausende, ohne im geringsten an Farbe und Leuchtkraft einzubüßen, ähnlich wie die Perlen, die wir seit fast 6.000 Jahren als älteste Gegenständen aus Glas kennen.
Die Fotografin Lucy Hunt hat die Perlen fotografisch in Szene gesetzt und trägt damit dazu bei, die Frage nach der tatsächlichen Größe der Skulptur unbeantwortet zu lassen. Die neben den kleinen Perlen präsentierten faszinierenden Fotografien zeigen teilweise das vollständige Objekt, teilweise aber auch nur ein Detail und so muss sich der Betrachter immer wieder mit der Frage nach der tatsächlichen Größe des Dargestellten auseinandersetzen. Die Details und die komplexe Schönheit der Perle erkennt er erst bei genauem Hinsehen.
Einen Überblick über die Teilnehmer an dieser Ausstellung gibt es unter www.tempestglassbeadexhibition.org.
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Veröffentlichungen:
- Externer Katalog
Glasklar?
Klar: Glaskunst!
Unter diesem Titel sind noch bis Anfang März 2011 knapp 100 moderne Glaskunstobjekte aus der umfangreichen Sammlung des Museums zu sehen.
Leider können diese einzigartigen Werke aus Platzgründen nicht ständig präsentiert werden, sondern fristen häufig ein Schattendasein im Depot. Umso erfreulicher ist es, dass diese Stücke jetzt wieder einmal in einer Ausstellung präsentiert werden.
Zahlreiche Neuerwerbungen, die sicherlich auch regelmäßige Museumsbesucher noch nicht kennen, sind zu sehen, darunter ein großes Mobile aus Glas von Katja Schetting.
Neben Schalen und Vasen gibt es Skulpturen aus Glas und Glasbilder. Unterschiedlichste Bearbeitungsvarianten von Sandguss über Schliff, Gravur und verschiedenen Schmelztechniken bis hin zur traditionellen Glasmalerei sind zu sehen.
Die vielfältige und farbenfrohe Ausstellung ist ein wahrer Augenschmaus für die Besucher und lädt zum Sehen und Staunen ein.
Gefäße - nicht nur aus Glas
Eine Ausstellung im Glasmuseum Immenhausen
vom 12. März bis 23. Juli 2011
Im Glasmuseum Immenhausen steht zum ersten Mal die Schale im Mittelpunkt einer Ausstellung. Dieser scheinbar alltägliche und eher mit dem Adjektiv „gewöhnlich“ in Verbindung gebrachte Gegenstand wird durch internationale Künstler interpretiert, die in ganz unterschiedlichen Gewerken tätig sind.
Die Schale ist zweifellos einer der ältesten und wichtigsten Gebrauchsgegenstände des Menschen, zwei zur Wölbung zusammengepresste Hände ihre einfachste Form.
Kunstvoll verziert zeugen bereits frühe von Menschenhand geschaffene Behältnisse aus Ton oder Holz von der exponierten Stellung dieses Gefäßes und bis heute stellen sich Künstlerinnen und Künstler der gestalterischen Aufgabe bei ihrer Fertigung und Bearbeitung.
Die Ergebnisse dieser kreativen Arbeit berechtigen es durchaus, diesen scheinbar banal und eher durchschnittlich anmutende Gebrauchsgegenstand in einer Kunstausstellung zu zeigen, handelt es sich bei den Ergebnissen doch um ungewöhnliche und vielfältige Interpretationen dieses Themas.
Initiiert von der Metallkünstlerin Henriette Tomasi, die unter dem Namen VESSELS in Kronberg im Taunus das Forum für internationale Gefäßkunst gegründet hat, haben sich zahlreiche nationale und internationale Künstler zusammengeschlossen, um die Bedeutung des Alltagsgegenstandes als Kunst zu dokumentieren. Die Mitglieder der VESSELS-Gruppe und einige Künstler aus dem Bereich der Glaskunst zeigen ihre Arbeiten zum Thema Schale und kommen bei der Gestaltung zu teilweise sehr ungewöhnlichen Ergebnissen. Innovation bei der Interpretation und die technische Umsetzung führen die Schalen direkt in den Bereich der freien Kunst, vom ursprünglich funktionalen Gebrauchsgegenstand sind sie oft weit entfernt.
Neben den klassischen Materialien Keramik und Glas treten nicht nur Holz, Stahl und Aluminium auf. Die aus Fahrradketten geschmiedeten Schalen überraschen ebenso wie die aus edlen Hölzern gedrechselten oder aus Draht geformten Objekte. Die Vielfalt der gezeigten Materialien überzeugt ebenso wie die künstlerisch-handwerkliche Umsetzung zu Objekten von besonderem Reiz.
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Die Josephinenhütte:
Historismus, Jugendstil und Art Deco
6. August 2011 bis 29. Januar 2012
Die im 14. Jahrhundert im Riesengebirge gegründete Glashütte wurde 1842 von Leopold Graf Schaffgotsch weiter ausgebaut und in Josephinenhütte umbenannt. Diese Hütte zählte zu den bekanntesten Glashütten in Europa. Um 1900 stellte sie ihre Produktion auf das neu entdeckte Bleikristall um.
Nach dem Ersten Weltkrieg schloss sich die Josephinenhütte mit der Glasfabrik Petersdorf, dem Veredelungswerk Hermsdorf und einem weiteren Unternehmen in Schmiedeberg zu einer Aktiengesellschaft zusammen, die so zum größten Bleikristallerzeuger und Kunstglasproduzenten Deutschlands avancierte.
Mit dem Entwerfer Alexander Pfohl wurde 1919 ein Künstler für die Designabteilung gewonnen, der das Erscheinungsbild der Glashütte entscheidend prägte und zum Ruhm der Produkte beitrug. Zunächst entstanden Gläser in historisierenden Formen, dann Jugendstilgläser mit Transparentmalerei und Reliefgold, Schliffgläser mit farbigem Überfang und in den 1930er Jahren rein sachliche Formgläser ohne Dekor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus Schlesien übersiedelte die Glashütte nach Schwäbisch Gmünd, wo sie bis 1973 Glaswaren herstellte.
Gezeigt wird eine Sammlung mit Gläsern aus der Zeit von 1880 bis 1930, die sich inhaltlich an dem Sammlungsgebiet „Gebrauchsglasdesign“ des Museums integriert und das Augenmerk auf die Produktion einer einzelnen Glashütte legt.
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Sonderausstellung
Das Glas, die Leinwand und das Meer
Glaskunst aus dem Nachlass Elke Hübner
und Bilder von Ina Yver
vom 8. Oktober 2011 bis 29 Januar 2012
im Glasmuseum Immenhausen
Die farbigen Leinwand-Arbeiten von Ina Yver werden neben den aus transparentem Glas erschmolzenen Skulpturen von Elke Hübner präsentiert, wobei die Werke der Künstlerinnen trotz ihrer Gegensätzlichkeit nicht konkurrieren, sondern sich harmonisch zusammenfügen.
Beide Frauen thematisieren das Meer in ihren Arbeiten. Die Bilder von Ina Yver sind zwar abstrakt, erinnern aber durch ihre Farbigkeit sogleich an Wasser, manchmal an aufgepeitschte See und Küstenstreifen und lassen das Licht der Sonne auf der Meeresoberfläche als farbige Reflexe erahnen. Im Werk Elke Hübners wird ihre Beziehung zum Meer ebenfalls deutlich, nicht nur durch das häufig auftretende Motiv der Segelboote und Schiffe, auch das verwendete Material erinnert durch seine farblose Transparenz an erstarrtes Wasser; die durch den Herstellungsprozess bedingte Struktur im Glas lässt Wellen und Schaumkronen erahnen.
Elke Hübner wurde 1939 in Berlin geboren und absolvierte eine Ausbildung zur Schauwerbegestalterin in Darmstadt. Dieser Beruf, der bis 1978 unter dem Begriff „Schaufenstergestalter“ oder umgangssprachlich Dekorateur bekannt war, entspricht heute dem des Gestalters für visuelles Marketing. Das Gestalten, Dekorieren, Präsentieren und der Umgang mit der visuellen Wahrnehmung der Menschen waren ihr also nicht fremd, als sie sich 1985 zu einer Ausbildung an der Kunsthochschule in Braunschweig entschloss. Diese beiden Ausbildungen öffneten ihr die Tür für die Arbeit in der Ausstellungsgestaltung im Landesmuseum Braunschweig, der sich weitere Ausbildungen an der Kunsthochschule anschlossen.
Seit Ende der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stellt sie ihre Arbeiten aus, beschäftigte sich von Anfang an mit dem Material Glas.
Um die Umwelt zu schonen, benutzt sie für ihre Skulpturen gebrauchte Fensterscheiben, die sie schneidet und nach der gewünschten Struktur stapelt und dann im Ofen verschmilzt. Durch die Behandlung des Untergrundes entstehen zusätzliche Strukturen und Lichtbrechungen, die für die Gestaltung genutzt werden. Durch eingelegte Drähte und farbige Folien entstehen reizvolle feine Linien und Flächen. Um die Beschränkung durch die Ofengröße aufzuheben, steckt sie die erschmolzenen Gläser über eingearbeitet Röhren mit Stahldrähten zusammen. Auch näht sie Glaselemente zu dreidimensionalen Objekten, hängt sie an Schüren über- oder nebeneinander. Dadurch entwickelt sich eine besondere ästhetische Kommunikation unter den Komponenten und es ergibt sich eine äußerst reizvolle Materialästhetik.
Elke Hübner beteiligte sich regelmäßig seit 2003 am Wettbewerb um den Immenhäuser Glaspreis, erhielt 2006 für das Objekt „Brückenschlag“ sogar den 3. Preis der Jury.
Noch während der Vorbereitungen zum 4. Immenhäuser Glaspreis 2009 ist Elke Hübner plötzlich verstorben. Ihr Nachlass wird jetzt in dieser Ausstellung der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Besucher erhalten einen Einblick in das Werk einer Künstlerin, die sich dem Material Glas verschrieben hat, mit einfachen Mitteln zu einer ihr eigenen Formensprache gefunden und bis zuletzt die Freude am Experimentieren nicht verloren hat.
Ina Yver wurde 1958 als Ina Petersen in Kassel geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend jedoch im nordhessischen Immenhausen in einem von Kunst und Klassischer Musik gekennzeichneten Elternhaus. Durch dieses künstlerische Umfeld geprägt, studierte sie nach dem Abitur von 1976 bis 1981 an der Gesamthochschule Kassel Textildesign. Nach Abschluss des Studiums wandte sie sich der Malerei zu, ihr Interesse galt aber nicht nur der Leinwand, sondern auch der Porzellan- und Glasmalerei. Im Alter von 23 Jahren verlegte sie ihren Lebensmittelpunkt von Nordhessen nach Frankreich, lebt seit 1984 mit ihrem Mann in der südlichen Bretagne und findet in dieser einzigartigen Landschaft am Atlantik die Motive für ihre abstrakte Malerei. Als freischaffende Künstlerin lässt sie sich von der Vielfalt der Farben und Formen leiten, arbeitet sehr spontan und versucht, die Balance zwischen der Harmonie der Farben auf der einen Seite und der Kühnheit der Gestaltung auf der anderen Seite herzustellen. Die Bilder sind mit viel Emotion auf die Leinwand gebracht, nehmen den Betrachter mit nach Frankreich an den Strand der südlichen Bretagne, wo das Meer manchmal stürmisch und die Küste felsig ist, wo sich die Sonne im Wasser spiegelt und so die ganze Farbpalette für die Malerei zur Verfügung steht.
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