Historischer Stadtspaziergang in Immenhausen

Der Stadtrundgang orientiert sich am Verlauf der ca. 3 km langen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert, die den historischen Stadtkern ringförmig umschließt.

In jüngerer Zeit wurde die Mauer immer wieder ausgebessert und teilweise erneuert.

Ursprünglich waren nur 3 Tore vorhanden, die in Richtung Kassel, Holzhausen (Münden) und Mariendorf (Leutenhausen) führten.

Erst 1892, im Zuge der Ausdehnung des Stadtgebietes nach Westen, durchbrach man die Mauer zwischen heutiger Stadtsparkasse und Eulenturm und legte die Obere Bahnhofstraße an.

 

1. Ausgangspunkt: Haus Schulplatz 1

 

 

Brunnenraum mit Ausstellungen zur Stadtgeschichte, Präsentation von Funden aus der Immenhäuser steinzeitlichen Siedlung (um 5000 v. Chr.) mit dem einzigartigen Fruchtbarkeits-figürchen (Replik) sowie einem mittelalterlichem Brunnengewölbe.

 

Gebäude Schulplatz 1

  • Nach 1648 Errichtung als herrschaftliche Zehntscheune;
  • ab 1839 Erwerb durch die Stadt und Ausbau zur Volksschule mit Lehrerwohnungen;
  • ab 1936 Wohngebäude u. zeitweilige Nutzung als Schule; grundlegende Sanierung im Rahmen des sozialen Wohnungsbaues;
  • seit 1987 Wohngebäude mit 7 Wohneinheiten, Gemeinschaftsraum u. Ausstellungsraum.

 

Schulplatz bzw. "Süsternplatz"

  • Standort des 1461 gegründeten Marienhofes / Mergenhofes;
  • um 1489 Augustinerinnenkloster;
  • 1537 Säkularisieung;
  • 1631 Vernichtung durch Kriegsbrand;
  • 1754 an der Stelle des heutigen Carports befanden sich das Wachthaus für die Torschließer u. Nachtwächter, der Pfandstall u. das Stadtdienerhaus;
  • herrschaftlicher Zimmerplatz;
  • 1839 Ankauf durch die Stadt.

 

(Weiter durch den Mauerdurchbruch)

 

2. Feuerwehrzentrum

 

 

  • 1904/05 u. 1909 als neue Volksschule im klassizistischen Stil erbaut;
  • 1930 aufgestockt;
  • bis 1967 als Schule genutzt;
  • danach Wohngebäude u. zeitweise Gewerberäume;
  • seit 1987 Feuerwehrzentrum.

 

(Weiter links am Haus vorbei zur Mariendorfer Straße)

 

3. Ehemaliges LeutenhäuserTor
  • Eins der drei Stadttore, erbaut mit Anlage der befestigten Stadt im 13. Jh. als Teil der Ringmauer;
  • niedergelegt zwischen 1825/27.

 

(Weiter über die Straße in Kirchweg, entlang der Mauer)

 

4. Mauerdurchbruch Bachstrasse / Wiesenstrasse

 

 

Sprengung der Stadtmauer zwischen Bachstraße und Wiesenstraße nach der Hochwasser-Katastrophe vom 18.5.1937 als vierte Maueröffnung.

 

(Weiter über die Straße und die Treppe rechts hoch)

 

5. Standort der ehemaligen Pascheburg
  • Bau der landgräflichen Burg im 13. Jh.;
  • 1385 Zerstörung durch Kriegsbrand;
  • 1969 Freilegung von Fundament- u. Gewölberesten bei Bauarbeiten.

 

(Weiter über die Straße zum Park Montaigu)

 

6. Eulenturm

 

 

7. Erlebnisstation Hufeisenturm

 

 

Wehrtürme, Bestandteile der Stadtbefestigung aus dem 13. Jh.


Der Hufeisenturm ist seit Juni 2004 begehbar, im Innenraum finden Sie auf Tafeln Informationen zur Stadtgeschichte u. Stadtsanierung.
Zwischen den beiden Türmen direkt an der Eisdiele steht die Bronzefigur der Immenhäuser Märchenfigur "Hans im Glück).

 

(Weiter durch die Maueröffnung zum Entenloch und zur Oberen Bahnhofstraße / Kirchplatz)

 

8. Evangelische Stadtkirche "St. Georg"

 

 

  • Um 1100 ursprünglich einschiffiger romanischer Bau;
  • im Zuge des Stadtausbaues um 1300 Abbruch; danach Neubau als dreischiffige gotische Hallenkirche;
  • 1385 Zerstörung durch Kriegsfeuer;
  • 1409 Wiedererrichtung;
  • um Mitte des 15. Jh. Entstehung der ca. 70 Wandgemälde;
  • 1522/23 erste ev. Predigt durch Lutherschüler Bartholomäus Riseberg (Denkmal vor der Kirche);
  • 1631 Innenbrand;
  • 1662 Renovation mit Einbau der Empore;
  • bis 1765 Grabkirche der Stadtpfarrer u. der Burgmannen v. Stockhausen u. v. Calenberg;
  • 1848 Turmbrand und anschließender Aufbau des achteckigen, dem Barock nachempfundenen Turmabschlusses;
  • 1872 grundlegende Renovierung;
  • 1964 Großrenovierung u.a. Freilegung der Wandmalereien u. Modernisierung der Innenausstattung.


(Direkt vor dem Hauptportal, Haus Hinter der Kirche 3)

 

9. Ehemalige Jungenschule (rechtes Gebäude)

 

 

  • Im 15. Jh. hat bereits eine Stadt- u. Parochialschule in Immenhausen bestanden;
  • 1687 Errichtung dieses Gebäudes als Jungenschule; heute Privatbesitz;
  • 1991 Abschluss der Sanierungsarbeiten.

 

(Weiter über den Kirchplatz zum Marktplatz)

 

10. Historisches Rathaus

 

 

  • 1354 erstmals erwähnt;
  • 1385 durch Kriegsfeuer niedergebrannt u. wiedererrichtet;
  • 1631 Vernichtung durch Kriegsbrand;
  • 1643 Wiederaufbau zu einem barocken, dreigeschossigen Fachwerkrähmbau unter Verwendung von Holzbalken des Hospitals;
  • 1662 Erweiterung des Gebäudes zu seinem heutigen Erscheinungsbild u. Bau der zweiläufigen Außentreppe;
  • 1985-87 grundlegende Sanierung u. Verbindung mit dem benachbarten ehemaligen Haus Rode zu einem Verwaltungstrakt.


(Weiter über die Straße Hinter dem Rathaus, links neben Nr. 2 Fußweg bis zur Bachstraße zum Haus links am Ende des Fußweges)

 

11. Ehemalige Mädchenschule

 

Erstmals erwähnt im 15. Jh., Standort in der Bachstraße / Ecke Fußweg.

 

(Weiter rechts in Bachstraße, links in Querstraße, links in Hohe Straße)

 

12. Ehemaliger Renthof

 

 

  • 1634 Errichtung des dreigeschossigen Hauptgebäudes nach Zerstörung des Vorgängerbaues im Dreißigjährigen Krieg; Amtsgebäude des Landesherrn;
  • heute in Privatbesitz.

 

(Weiter von Querstraße aus nach rechts in Hohe Straße, rechts in Hagenstraße bis Mittelstraße)

 

13. Ehemaliges Mündener Tor (siehe 3)

 

(Über die Straße, rechts vor Haus Mittelstraße 16a zum Fußweg durch die Gärten zum Friedhof)

 

14. Alter Friedhof

 

 

  • Angelegt zur Regierungszeit Landgraf Philipp des Großmütigen 1509-1567;
  • geschlossen 1913;
  • ältester noch erhaltener Grabstein von 1605; 
  • 1989 zu einer parkähnlichen Anlage umgestaltet;
  • seit Juli 2004 Urnenbegräbnisstätte.


(Weiter zum Ausgang rechts)

 

15. Ehemaliges Kasseler Tor (siehe 3)

 

 

(Weiter zur Kirche einige Meter vom Ausgang Alter Friedhof links)

 

16. Katholische Kirche "St. Clemens Maria"

 

 

  • Errichtung 1952 als Saalkirche mit seitlichem Glockenturm u. angebautem Pfarrhaus;
  • 1985 Vernichtung der Sakristei u. Beschädigung des Kircheninnenraumes durch Brandstiftung;
  • anschließende Renovierung u. Wiederbezug;
  • an der Westseite große Glasfenster (Engelsfenster), gestaltet und gestiftet von dem Glaskünstler und Betreiber der Immenhäuser Glashütte Richard Süßmuth;
  • ab 1987 Bau eines neuen Pfarrhauses.


(Weiter über den Fußgängerüberweg Richtung Steinweg)


17. Ehemaliges Siechenhaus (Gebäude rechts)

 

 

  • Erbaut 1781-85 (Vorgängerbau im südlichen Stadtgebiet / Vogelsanger);
  • 1984-85 renoviert u. Einrichtung von 2 Wohnungen u. Vereinsräumen im Erdgeschoss.

18. Ehemaliges Hostpital (Gebäude links)
  • Ende des 16. Jh. erbaut; mehrere Gefache zum Rathausaufbau verwendet;
  • 1670 wieder vervollständigt;
  • 1983 renoviert u. Einrichtungen von 7 Wohnungen.

 


 

Die Schlüssel für den Brunnenraum und die Erlebnisstation Hufeisenturm erhalten Sie von Montag-Freitag im

 

Glasmuseum
Am Bahnhof 3
34376 Immenhausen
Tel.: 05673-911 429

 

Außerdem ist der Schlüssel für den Brunnenraum nach telefonischer Rücksprache bei Herrn Jakob Humburg, Tel. 05673-4872 erhältlich.