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Vorbereitungen für Windpark schreiten voran

Standorte im Reinhardswald und Typ der Windenergieanlagen stehen fest – notwendige Gutachten für Genehmigungsantrag liegen vor

REINHARDSWALD. Die Vorbereitungen für den Bau des geplanten Windparks im Reinhardswald kommen voran: Mittlerweile hat die Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG alle erforderlichen Gutachten eingeholt, um in Kürze beim Regierungspräsidium Kassel den immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsantrag für den Bau und den Betrieb von 20 Windenergieanlagen stellen zu können. „Wir haben von unabhängigen Experten unter anderem die geologischen und archäologischen Bedingungen vor Ort untersuchen und detailliert mögliche Beeinträchtigungen für die heimische Pflanzen und Tierwelt prüfen lassen – beispielsweise für Vögel, Fledermäuse und kleine Säugetiere“, erklärt Ralf Paschold, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Windpark Reinhardswald. Zudem seien Gutachten zum Schattenwurf und der Schallentwicklung durch die Windräder eingeholt sowie Windmessungen vor Ort vorgenommen worden. Auch dem Thema Hydrologie habe man sich frühzeitig gewidmet, um eventuelle Beeinträchtigungen der Trinkwassergewinnung sicher ausschließen zu können. „Die Ergebnisse zeigen, dass keine Einschränkungen für die Errichtung eines Windparks auf den Vorrangflächen Langenberg und Farrenplatz im Reinhardswald vorliegen. Das letzte Wort im Rahmen des Genehmigungsverfahrens hat jedoch das Regierungspräsidium Kassel als Genehmigungsbehörde.“
Vorgesehene Standorte für Windenergieanlagen stehen fest
Auch auf 20 Standorte hat sich die Betreibergesellschaft jetzt nach vielen umfangreichen Untersuchungen festgelegt. Dabei wurden hauptsächlich Flächen in Fichtenwäldern ausgewählt, die bereits im vergangenen Jahr durch den Jahrhundertsturm Friederike sowie durch extremen Borkenkäferbefall stark geschädigt wurden und somit deutlich weniger Rodungsarbeiten erforderlich machen als angenommen. „Bei der Auswahl der Standorte war es für uns sehr wichtig, dass wir uns auf Gebiete in schnell wachsenden Fichtenwäldern konzentriert haben“, erklärt Lars Rotzsche, weiterer Geschäftsführer der Gesellschaft. „Ungestörte Buchenalthölzer sollen möglichst unberührt bleiben. Ich denke, das ist uns gelungen und verdeutlicht, dass wir die Eingriffe in die Natur so klein wie möglich halten.“ Die Eingriffe in den Wald sind von der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG als Projektentwickler und späterem Betreiber zu kompensieren. Beispielsweise sollen nahe Immenhausen Flächen zum Ausgleich aufgeforstet werden. Bei den Warnlichtern der Windräder für die Nacht soll zudem auf eine innovative Lösung gesetzt werden: Eine Steuerung aktiviert die Lichter an den Windrädern nur dann, wenn sich ein Flugobjekt diesem tatsächlich nähert. Auf diese Weise werden störende Lichteinflüsse gemindert und zugleich die Flugsicherheit gewährleistet.
Windpark liefert Strom für rund 105.000 Haushalte
Die 20 vorgesehenen Windräder des Typs Vestas V150 verfügen über eine jeweilige Leistung von 5,6 Megawatt und haben eine Nabenhöhe von 166 Meter. Der Rotordurchmesser beträgt 150 Meter. Der Windpark Reinhardswald wird über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren voraussichtlich bis zu 315 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Mit dieser Menge ließen sich bei einem durchschnittlichen Verbrauch von jährlich 3.000 Kilowattstunden rund 105.000 Haushalte versorgen. „Auch wenn das Thema Windenergie derzeit nicht überall positiv aufgenommen wird – ohne ihre Nutzung wird der erforderliche Klimaschutz und die Energiewende nicht möglich sein, da sich mit ihr auf einer vergleichbar kleinen Fläche eine sehr große Menge an Energie erzeugen lässt“, erklärt der dritte Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Martin Severin. Durch die besonders hohen Windgeschwindigkeiten im Reinhardswald werde der Windpark einen bedeutenden Beitrag bei der Umsetzung der Energiewende in der Region leisten. „Verglichen mit herkömmlichen Energieträgern verringern wir den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxids jedes Jahr um 260.000 Tonnen.“ Bereits früher sei der Reinhardswald durch sein Brennholz ein wichtiger Energielieferant für die Menschen in der Umgebung gewesen. Dies könne er zukünftig wieder sein und der Wald bleibe gleichzeitig erhalten. „Die ganze Region profitiert davon, wenn regionale Unternehmen die Windkraftstandorte entwickeln und Kommunen und Bürgergenossenschaften mit eingebunden werden“, sagt Danny Sutor, Bürgermeister der Stadt Grebenstein und Vorstand der Energiegenossenschaft Reinhardswald. „So fließt das Geld nicht an bundesweit tätige Projektentwickler und Investoren, sondern bleibt hier und stärkt die Wertschöpfung vor Ort.“ Nach der Fertigstellung des Windparks sollen sich auch interessierte Bürgerinnen und Bürger daran beteiligen und über eine Energiegenossenschaft insgesamt 15 Prozent der Anteile übernehmen können. Die Genehmigung für den Windpark soll voraussichtlich bis Ende Mai beim Regierungspräsidium Kassel beantragt werden. Die Bauarbeiten sollen im Oktober 2020 starten und der Windpark Ende des Jahres 2021 in Betrieb genommen werden.
Neue Homepage informiert umfangreich
Um die Öffentlichkeit zu informieren, hat die Energiegenossenschaft eine neue Homepage entwickelt. Ab sofort finden interessierte Bürger auf www.wp-reinhardswald.de viele wertvolle Informationen zum geplanten Windpark und zu aktuellen Entwicklungen. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Geschäftsführung der Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG in vier Informationsveranstaltungen den Mandatsträgern der an dem Projekt beteiligten Kommunen Trendelburg, Fuldatal, Grebenstein und Immenhausen das Projekt detailliert vorgestellt und Fragen dazu ausführlich beantwortet.


Hintergrund
Im Mai 2018 haben die Energiegenossenschaft Reinhardswald (EGR), die Städtischen Werke aus Kassel, die EAM-Tochtergesellschaft EAM Natur und die Stadtwerke Eschwege gemeinsam die Betreibergesellschaft Windpark Reinhardswald GmbH & Co. KG gegründet, die auf gepachteten Flächen von Hessenforst einen Windpark errichten will. Hauptgesellschafter ist die EGR mit 51 Prozent. Sie ist ein Zusammenschluss der vier Kommunen Trendelburg, Fuldatal, Grebenstein und Immenhausen im Landkreis Kassel sowie dem Grebensteiner Windkraftentwickler Ralf Paschold. Die restlichen Anteile verteilen sich auf die Städtischen Werke (20,3 Prozent), EAM Natur (20 Prozent) und Stadtwerke Eschwege (8,7 Prozent).

 

Foto: Geschäftsführer der Betreibergesellschaft sind Ralf Paschold (EGR), Lars Rotzsche (Städtische Werke) und Martin Severin (EAM).

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Immenhausen
Di, 02. April 2019

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